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Waren erfolgreich global versenden

Waren erfolgreich weltweit versenden

Die voranschreitende Globalisierung mit ihren zunehmenden technischen und digitalen Möglichkeiten bietet v.a. auch für Onlinehändler große Chancen. Der globale Versand von Waren spielt daher für viele Shop Betreiber eine immer wichtigere Rolle. Eine Internationalisierung bringt viele Vorteile mit sich, wie z.B. die Steigerung der Markenbekanntheit, Umsatzsteigerungen und die Möglichkeit neue Absatzmärkte zu erschließen. Jedoch sollte ein solcher Schritt gut überlegt sein und keinesfalls von heute auf morgen passieren. Neben marktanalytischen und organisatorischen Überlegungen, ist auch auf rechtliche Punkte sowie auf die optimale Partnerwahl zu achten.

Vier Grundpfeiler für den erfolgreichen weltweiten Versand

Hat man für sich entschieden, dass der internationale Versand zum Unternehmen und seinen Produkten passt, sollte man sich mit den folgenden vier Bereichen verstärkt auseinandersetzen.

1. Marktanalyse

Im ersten Schritt geht es darum herauszufinden welche Märkte sich für die Internationalisierung eignen bzw. welche Deiner Produkte zu welchen Märkten passen würden. Insbesondere sollte man sich mit folgenden Aspekten beschäftigen:

  • Welcher Markt rechtfertigt den Aufwand/Kosten der Internationalisierung (Plattformkosten, Übersetzung von Texten, Listing von Produkten, Angebote und Verhandlungen mit Versandlogistikern, etc.).
  • Eignen sich alle Produkte aus Deinem Sortiment für den internationalen Versand? Es ist sinnvoll am Anfang nicht alles eins zu eins zu übernehmen, um sich hohe Kosten für Listings und hohen Zeitaufwand zu sparen, weil evtl. manche Artikel auf Grund der regional variierenden Nachfrage uninteressant sein können.
  • Preisranges anschauen, die ein potenzieller Kunde bereit ist auszugeben.
  • Generelles Kauf- und Suchverhalten sowie Gewohnheiten und Gepflogenheiten des neuen Kundenkreises.


Beispiel 1: In den USA sucht ein Kunde nicht nach der wörtlichen Übersetzung von Lederhose, sondern z.B. auch nach beer pants oder beer shirt etc.

Beispiel 2: In Deutschland wird gerne Lederhose und Hemd separat gekauft, in USA lieber das komplette Set mit Hose, Hemd, Socken und Schuhen. -> Nachfrage und Angebot.

2. Anpassung

Der zweite Bereich betrifft hauptsächlich organisatorische und strukturelle Anpassungen, welche unumgänglich sind, um sich optimal auf neue Märkte vorzubereiten und um sich dort zu platzieren.

Anpassung des Auftritts:

  • Onlineauftritt inkl. ganzer Betrachtungsweise (z.B.: sprachlich und währungstechnisch) auf den internationalen Markt ausrichten.
  • Auch andere Kanäle wie Multichannel Plattformen (z.B.: Amazon, Ebay und ausländische Plattformen) beachten.
  • Den generellen Produktauftritt (z.B.: Waschanleitungen, Hang Tags, Label, Verpackung, etc.) für den internationalen Versand ausrichten.
  • Firmenintern: Support (z.B. Emails und Telefon) mehrsprachig gestalten.
  • Technologisch: sicherstellen, dass die Antwortzeiten des Servers für Kunden aus dem Ausland schnell genug sind (hier ist evtl. ein CDN, z.B. Cloudflare, sinnvoll) und dass die Domains im jeweiligen Land gesichert sind.

Ableitung einer Marketingstrategie:

  • Marketingmaßnahmen, hauptsächlich Bekanntmachung und Bewerbung meiner Produkte
  • Google Adwords Werbung (Budget, Ausrichtung und Keywording)
  • Social Media Werbung (Facebook, Instagram, etc.)
  • Paketbeilagen für das jeweilige Land
  • Welche anderen Marketingstrategien treffen für das jeweilige Land noch zu? Marketingwerkzeuge pro Land untersuchen.


Beispiel: In der Schweiz ist neben Amazon als reine Produktsuchmaschine auch Google und Google Shopping wichtig. Was schätzen die Kunden mehr oder weniger im Vergleich zu den deutschen Kunden? In der Schweiz wird beispielsweise die Persönlichkeit viel mehr geschätzt -> Beilegen eines persönlichen Gutscheins oder einer Grußkarte sinnvoll.

3. Recht

Jedes Land hat möglicherweise andere rechtliche Rahmenbedingungen, die es zu erfüllen gilt. Nachfolgend einige allgemeine Aspekte, die es zu prüfen gilt:

  • Anforderungen an die Produktsicherheit: Welche Maßnahmen muss ich an meinem Produkt treffen, damit ich sie auch legal in das jeweilige Land versenden darf und mein Kunde keine Probleme bekommt.

Beispiel: Mehrsprachige Warnhinweise wie z.B. „Drohung vor Erstickungsgefahr“ auf Plastiktüten oder bestimmte Prüfsiegel, besonders bei elektrischen Produkten. Info zum Herstellerland, „Made in…“. (In USA wird z.B. der Import gestoppt, wenn „Made in“ fehlt.)

  • Einhaltung der Informationspflichten z.B.: Widerrufsrecht oder produktbezogene Hinweise.
  • Bewusstsein schaffen, dass bei Nichteinhaltung empfindliche Sanktionen und Strafen sowie Imageschäden drohen.
  • Regelmäßige Nachkontrollen veranlassen

Steuerrecht

EU:

  • Grundsätzlich werden Steuern in dem Land abgeführt aus dem versendet wird.
  • Entscheidender Punkt: Lieferschwellen, wenn das Ganze mal gewisse Dimensionen annimmt. Welchen maximalen Betrag darf ich ins Ausland senden, bevor im jeweiligen EU-Land eine Steuernummer fällig wird und ich dort die UST abführen muss. -> Unterschiedlich von Land zu Land, ist aber einfach durch den Steuerberater des Vertrauens ermittelbar.
  • Buchhaltungssoftware anhand der man seine Daten an den Steuerberater exportiert -> Erleichterung und spart Steuerberaterkosten.


Drittland:

  • Grundsätzlich UST frei, aber unbedingt für mögliche Steuerprüfungen die Gelangensbestätigungen der Versanddienstleister aufheben. Diese kann man einfach downloaden. -> Falls man die dem Finanzamt nicht vorweisen kann muss man 19% für sämtliche Sendungen nachträglich abführen.
  • 1000€ Grenze je Sendung, darüber hinaus braucht man eine Ausfuhranmeldung beim Zoll mit den entsprechenden Formalien
  • Immer Zollbegleitdokument sowie Rechnungen in mehrfacher Ausfertigung dem Paket außerhalb sichtbar anbringen.

4. Partner

Dieser Punkt ist sehr individuell und kann je nach Unternehmen und Produkt ganz unterschiedlich ausfallen. Nachfolgend jedoch einige grundsätzliche Anregungen für den Aufbau eines gut funktionierenden Partnernetzwerkes.

WOHIN sollen meine Pakete versendet werden?

  • Liefergeschwindigkeit des Logistikpartners
  • Preis des Logistikers
  • Welche Stellung hat der Dienstleister im jeweiligen Land (Beispiel: In New York ist UPS angesehen und am schnellsten).

WIE sollen meine Pakete versendet werden?

  • Ist der Partner auf meine Art von Sendung spezialisiert
  • Unterschiede bei Maßen und Gewichten
  • Einfache Retourenabwicklung im jeweiligen Zielland
  • Schnelle Lieferung, evtl. sogar Express Lieferungen möglich
  • Individuelle Agreements: Z.B. Abholung zu Wunschzeiten

Andere Dienstleister, die möglicherweise den Einstieg als internationaler Onlinehändler erleichtern können:

  • Steuerberatung (Lieferschwellen, generelle steuerliche Themen, etc.)
  • Rechtsberatung (Impressumstexte, Widerruf, Produkthaftung, etc.)
  • Versicherungen
  • Technologie Berater (Systeme, etc.)
  • Texter und Übersetzer

Fazit

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Internationalisierung bzw. der internationale Versand ein spannendes Thema sind, welches großes Potential mit sich bringt. Für den Einstig ist es am wichtigsten, dass es Onlinehändler langsam angehen. Step by step, Land für Land und Produkt für Produkt. Die Devise lautet hier, lieber etappenweise, sauber und strukturiert an das Ganze herangehen und dafür Fettnäpfchen oder auch einen Overhead an Kosten und Zeitaufwand vermeiden. Aus demselben Grund ist es von außerordentlicher Bedeutung mit Experten zusammenzuarbeiten.

Auch Fillhub kann Dich bei Deinem Einstieg in den internationalen Onlinehandel unterstützen. Egal in welchem Stadium Deiner Onlinehändler-Karriere Du Dich gerade befindest, ob kompletter Neueinstieg oder bereits mit Erfahrung im E-Commerce, wir finden sicher zusammen eine optimale und individuelle Lösung für Dich und Dein Unternehmen. Schreib uns dazu gerne an.

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